Gute Stimmung in Uppenberg

Ratsherr Klaus Rosenau besucht Stadtteilverein

Uppenberg. Der nächste Schritt ist vollzogen. Am Donnerstag (18. September 2025) trafen sich Interessierte und Mitglieder der im August kommenden Jahres 20 Jahre bestehenden Bürgerinitiative l(i)ebenswertes Uppenberg im Trockendock an der Grevener Straße, um die Transformation in den „Stadtteilverein Uppenberg“ auf den Weg zu bringen. Zuvor standen aber inhaltliche Themen an. Gast bei den Uppenberger:innen war der Bürgermeister der Stadt Münster, Klaus Rosenau, der bei der Kommunalwahl am vergangenen Sonntag im Stadtbezirk das Direktmandat für den Rat der Stadt Münster mit fast 40 Prozent (!) der Stimmen gewann.

Aufbruchstimmung bei guter Laune: Der Stadtteilverein Uppenberg i.Gr. traf sich im Trockendock. Dabei waren unter anderem VI-Sprecher Werner Szybalski (v.l.n.r.) Gaby Krügel, Klaus Brandenburg, Uppenbergs Ratsvertreter Klaus Rosenau (Grüne), Martina Mahawela und Maria Schlautmann. (Foto: Renate Ahmad)

Wo liegt Uppenberg?

Werner Szybalski eröffnete die Gesprächsrunde mit der Darstellung des heutigen Uppenberg mit elf mehr oder weniger in sich geschlossenen Wohngebieten mit knapp 10.000 Bewohner:innen zwischen Neutor (ehemals Jüdefelder Tor), Steinfurter Straße, Grenze zu Kinderhaus südlich des Parkplatzes an der Einmündung Wikinghege bis südlich der Kleingartenanlage „Münsterblick“, Kanalstraße, Cheruskerring, Friesenring, Marientalstraße, Schulstraße und Lazarettstraße. Die Wohngebiete in Uppenberg sind:

  • Catarina-Müller-Straße (Uppenberger Dreieck)
  • Schulstraße / Marientalstraße / Grevener Straße
  • Gasselstiege / Rigaweg
  • Grevener Straße
  • Im Münsteresch
  • Prins-Claus-Straße
  • Von-Einem-Straße
  • Nienkamp / Meßkamp
  • Lincoln-Quartier
  • Dichterviertel
  • Rund um die Bahlmannwiese
Der Stadtteil Uppenberg. (Karte: openstreetmap.org)

Der Stadtbezirk „ergrünt“ gewaltig

Anschließend erläuterte Szybalski anhand der Kommunalwahlen seit 1946 die politische Entwicklung Uppenbergs. „Der durch Kinderbachtal, dem Gelände der LWL-Landesklinik und dem Wienburgpark sehr grüne Stadtteil ist inzwischen auch politisch grün!“, so Werner Szybalski, der in diesem Zusammenhang Klaus Rosenaus, der auch schon 2020 das Direktmandat für den Rat in Münsters Wahlbezirk 5, Uppenberg, geholt hatte. „Uppenberg war lange tiefschwarz. Ganz früher das Zentrum und später die CDU dominierten. Erst 2014 brach mit etwas über 30 Prozent der Stimmen die Vorsitzende von GW Marathon Münster, Hedwig Liekefedt, die damals für die SPD in Uppenberg antrat und direkt in den Rat der Stadt Münster einzog, die katholisch-konservative Führung im Stadtbezirk“, berichtete Szybalski und führte weiter aus: „Dann begann die grüne Zeit. Klaus Rosenau holte 2020 mit 35 Prozent und 2025 mit fast 40 Prozent das Direktmandat.

Ergenisse der Ratswahlen von 2004 bis zum 14. September 2025 für den Wahlbezirk Uppenberg.

Die Sozialdemokraten haben e auch in Uppenberg immer schwerer. Zuletzt gab es lediglich 12,61 Prozent der Wählerstimmen. Bei den Kleinen lag zuletzt Die Linke mit 8,72 Prozent vorn. Dahinter Volt (5,37 %), und die FDP (2,4 %). Erfreulicherweise ist die rechtsradikale AfD in Uppenberg wenig beliebter als im städtischen Durchschnitt. Sie bekam nur auf 3,47 Prozent der Stimmen.

Direkt am Marathonplatz warb Klaus Rosenau zunächst für sich und nun für den grünen OB-Kandidaten Tilmann Fuchs. (Foto: Werner Szybalski)

Anträge für Erweiterung des Marathon-Sportplatzes sind gestellt

Klaus Rosenau, der im Uppenberger Dichterviertel wohnt, machte deutlich, welche politischen Aufgaben er in den kommenden fünf Jahren in Uppenberg sieht und angehen will: „Da ist zunächst einmal das Polizeipräsidium am Friesenring. Bis Ende der 20er Jahre wird es verzogen sein, so dass dann eine neue Nutzung, ich gehe fest von Wohnraum an der Stelle aus, kommen wird. Gern möchte ich mit den Anwohner:innen bei einer Hausbegehung Ideen für die zukünftigen Wohnungen zwischen Friesenring und Jahnstraße entwickeln.“ Sein zweiter Schwerpunkt liegt im Fachgebiet, das er auch im Rat intensiv bearbeitet: dem Sport.

Umkleidecontainer vorn

„Unser Stadtteilsportverein ist GW Marathon Münster. Es hat vor Jahren einige gute Entwicklungen gegeben, als der Sportplatz neu gebaut wurde. Danach kam es aber ins Stocken. Inzwischen sind die entsprechenden Anträge gestellt, so dass wir auf weitere Baumaßnahmen in den kommenden Jahre hoffen dürfen.“ Zudem verwies er auf die vergangenen Bemühungen die Auenlandschaft im Wienburgpark weiter aufzuwerten, was in der Vergangenheit schon gut gelungen sei. Er gab den Rat: „Dort, wo das Schild von dem Eisvogel angebracht ist, muss man nur ein wenig still warten, dann taucht sehr wahrscheinlich auch ein Eisvogel auf.“

Beschmierungen im Park

Gaby Kriegel kritisierte in diesem Zusammenhang, dass es im Wienburgpark auch viele Bekritzelungen gäbe. Klaus Rosenau bestätigte dies und verwies auf die Ordnungsdienste der Stadt, die sich darum kümmern würden.

Kurz war das Freibad Koburg Thema, denn Rosenau freut sich, dass nach dem Anschluss an die Fernwärme bei 23° Wassertemperatur noch immer geschwommen werden könne. Er verwies darauf, dass er Anteil am Anschluss des Freibades an das Wärmwärmenetz der Stadtwerke Münster gehabt hätte.

Maria Schlautmann fragte nach, warum am JAZ im Baugebiet Kinderhauser Straße 110 von Hermann Brück ein Wohnungskomplex ganz ohne Sozialwohnungen errichtet werden könne. „Die Stadt hat nur Einfluss und kann das erwünschte Drittel öffentlich geförderter Wohnungen durchsetzen, wenn sie selbst Vertragspartner des Investors ist. Geht das Grundstück von Privatbesitz an Privatbesitz gibt es keine rechtliche Möglichkeit, den Bau preisgebundener Wohnungen zu verlangen.“, erklärte der Ratsherr. Er habe zwar die Hoffnung, da Brück ein sozial eingestellter Mensch sei, das da noch was gehe. Es sei, so räumte er offen ein, aber reines „Stochern im Nebel“.

Hermann Brück baut an der Kinderhauser Straße neben dem JAZ angeblich nur frei vermietbare Wohnungen. (Foto: Werner Szybalski)

Parksituation rund um die LWL-Klinik ist ein großes Problem

Gaby Kriegel sprach das Zuparken der Salzmannstraße an, wo werktags gelegentlich Autos sogar teilweise über den Bordstein fahren , um durch zu kommen. „Für Rettungs- oder Feuerwehrfahrzeuge dürfte es häufig sogar zu eng sein“, befürchte Gaby Kriegel. Allen war bewusst, woher die zugeparkten Straßen rund um die Klinik kommen. „Der Druck hat seit der Erweiterung der Pflegeschule in der Landesklinik deutlich zugenommen“, verdeutliche Martina Mahawela von der Jahnstraße. Auf Nachfrage von Maria Schlautmann, warum das Ordnungsamt nicht gegen teilweise auf dem Gehweg parkenden Auto vorginge, erklärte Klaus Rosenau: „Unser scheidender Oberbürgermeister hat die Verwaltung angewiesen, nicht zu scharf gegen Gehwegparker vorzugehen. Noch gibt es den berüchtigten Lewe-Meter.“

Ampelschaltung am Dorpartweg benachteiligt Fußgänger:innen

Die Querung der Grevener Straße in Richtung Dorpatweg oder Jahnstraße wurde zum Schluss des inhaltlichen teils des Treffens besprochen. Alle im unmittelbaren Einzugsgebiet stimmten dem zu. Die Ampelphase ist einfach zu kurz. Werner Szybalski, weil gehbehindert häufig durch die rote Ampel auf der Mittelinsel gebremst, schlug vor, dass beim nächsten Treffen ein Schreiben an die Stadt verabschiedet wird: „Ich lege einen Vorschlag vor, der beinhalten wird, dass bei grün für die aus der Stadt kommenden Fahrzeuge die Geradeausspuren rot bekommen und dafür die Fußgänger:innen früher und länger grün haben. Während des Linksabbiegens der Autos kommen sogar gar keine Fahrzeuge den Passant:innen in die Quere.“

Die Ampelschaltung für Fußgänger:innen an den Einmündungen des Dorpatweges und der Jahnstraße in die Grevener Straße ist beim Treffen des Stadtteilvereins Uppenberg am 27. Oktober ein Thema. Sie soll fußgängerfreudlicher geschaltet werden. (Foto: Werner Szybaslki) beim T

Maria Schlautmann ergänzte, dass es auch Probleme an der Ampelanlage gegenüber der Prins-Claus-Kaserne gäbe. Die Kreuzung soll bis zum kommenden Treffen von möglichst vielen in Augenschein genommen werden.

Vereinsgründung wird vorbereitet

Zum Abschluss wurden die nächsten Schritte zur Umwandlung der Bürgerinitiative in einen Verein, was von allen Anwesenden einhellig begrüßt wurde, diskutiert. Bis zum nächsten Treffen am 27. Oktober 2025 wird Werner Szybalski einen Satzungsentwurf vorlegen, der an diesem Abend abgestimmt werden soll. Die Vereinsgründung erfolgt am Dienstag, dem 11. November 2025, ab 18 Uhr in der Gaststätte Wienburg.

Werner Szybalski soll dann zunächst in einem bebilderten Kurzvortrag den Stadtbezirk Uppenberg vorstellen, ehe die Ziele und selbst gewählten Aufgaben des Stadtteilvereins Uppenberg diskutiert werden. Nach der Verabschiedung der Satzung wird noch der erste Vereinsvorstand gewählt.

Einen Infotext und den Aufnahmeantrag für den Stadtteilverein Uppenberg gibt es hier.

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein abgelegt und mit , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.